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Eine Heilbronner Ikone ist wieder da

Käthchen Bier war über 100 Jahre lang ein Liebling der Heilbronner. Doch als die Rosenau-Brauerei Eckert in den Besitz einer Großbrauerei überging, wurde die Produktion eingestellt. Über 40 Jahre danach konnte der Enkel des letzten Inhabers der Familienbrauerei die Markenrechte wiedererlangen und neu beleben.

Die Geschichte vom Käthchen Bier

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    1860

    1860 wird die „Bierbrauerei zum Jakobsbrunnen“ in der Götzenturmstraße / Nägelinsgasse gegründet. 1878 geht sie in den Besitz von Carl Eckert (Name in der Zeitung in historischer Schreibweise) über. Danach wird die Brauerei 100 Jahre lang ununterbrochen von der Familie Eckert geführt.

  • 1898

    1898 wird der Betrieb an einen neuen Standort auf dem Rosenau-Areal verlegt. Auf einem Grundstück, das von der Innsbrucker Straße, Berg- und Luisenstraße begrenzt wurde, hatte Carl Eckert ein neues, modernes Brauhaus gebaut. Mit dem Umzug erfolgt die Umbenennung in „Carl Eckert Bierbrauerei zur Rosenau“.

  • Carl Eckert

    Carl Eckert ist der geborene Unternehmer. Der gelernte Kaufmann macht sich schon mit 24 Jahren selbständig mit der Übernahme der Brauerei, die seither seinen Namen trägt. Darüber hinaus engagiert er sich im Gemeinderat von Heilbronn und als Vizevorstand sowie Geschäftsführer des Württembergischen Brauerbunds.

  • Wiederaufbau

    Nach den schwierigen Kriegsjahren, in denen fast 70 Prozent der Betriebsanlagen den Bomben zum Opfer gefallen waren, beginnt der erfolgreiche Wiederauf- und -ausbau der Brauerei. Der Betrieb wird modernisiert und rationalisiert, die Anlagen werden auf den neuesten Stand gebracht.

  • 1956

    Seit 1956 leitet Dr. Karl Eckert gemeinsam mit seinem Bruder Paul die Rosenau-Brauerei. Im August 1960 richtet das Unternehmen zur Feier des 100-jährigen Jubiläums ein großes Volksfest auf der Theresienwiese aus. Paul und Karl Eckert stoßen gemeinsam mit dem damaligen Oberbürgermeister Paul Meyle auf Geschichte und Zukunft an.

  • 1960

    Im Jubiläumsjahr 1960 ist die Rosenau-Brauerei die älteste noch aktive Braustätte in Heilbronn. Die Brauleistung liegt bei rund 25.000 Hektolitern. Hinzu kommt auch die Produktion alkoholfreier Limonaden.

  • 1968

    Aushängeschild und Erfolgsprodukt der Rosenau-Brauerei Eckert ist und bleibt bis zum Schluss das Käthchen Bier, eines der beliebtesten und meist getrunkenen Biere in und um Heilbronn.

  • Wieder zu Hause

    Ab 1968 kooperiert die Rosenau-Brauerei mit der ebenfalls in Heilbronn ansässigen Brauerei Cluss, 1973 folgt die Fusion. 1982 übernimmt die Stuttgarter Brauerei Dinkelacker den Betrieb, die Produktion wird eingestellt. Damit verschwindet auch das Käthchen Bier vom Markt, bis im Januar 2022 Ben Buchsteiner, Enkel des letzten Inhabers Dr. Karl Eckert, die Markenrechte zurückerlangt und das Käthchen Bier wieder aufleben lässt.

    In der 5. Generation
    wieder zu Hause

    „Trink mit mir … Käthchen Bier“, so heißt es nun endlich wieder in und um Heilbronn. 2023 kehrt die einst so beliebte Biermarke in die Käthchenstadt zurück, nachdem sie 40 Jahre lang im Dornröschenschlaf lag. Familienbetriebe werden von expandierenden Großunternehmen geschluckt, bekannte und beliebte Marken verschwinden so in der Versenkung – solche Geschichten gibt es viele. Doch zum Glück hat die Geschichte des Käthchen Biers ein Happy End.

    Dr. Karl Eckert

    Der letzte Inhaber der Rosenau-Brauerei Eckert war Dr. Karl Eckert. Sein Interesse am Bierbrauen wurde ihm schon in die Wiege gelegt. 1914 in Heilbronn geboren, ist er in der Brauerei groß geworden, die damals von seinem Vater Paul Eckert geführt wurde. Nach seiner Ausbildung zum Bierbrauer studierte er in Weihenstephan und promovierte im Bereich Landwirtschaft. 1956 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Paul Eckert die Führung der Brauerei, bis er sich altershalber aus dem Betrieb zurückzog. Er war nicht nur leidenschaftlicher Bierbrauer, sondern auch immer offen für Modernisierung und neue Ideen.

    Ben Buchsteiner

    Die Bierleidenschaft liegt offensichtlich in der DNA der Familie, auch der Enkel von Karl Eckert hat sie geerbt. Der heute 45-Jährige kann sich noch gut an die Geschichten seines Opas über die Brauerei erinnern und durfte als Kind auch schon mal ein bisschen Bierschaum probieren. Auch in seinem Berufsweg spielten Hopfen & Malz eine große Rolle. Als Berater in verschiedenen Werbeagenturen betreute er immer auch Brauereikunden. 2009 gründete der Kommunikationsprofi seine eigene gutgehende Agentur und berät natürlich weiterhin gerne und mit fundiertem Bier-Knowhow mehrere regionale Handwerksbrauereien. Mit dem Revival von Käthchen Bier setzt er nun mit viel Herzblut die Familientradition fort.

    163 Jahre Tradition
    können sich sehen lassen

    Viel Spaß bei einer kleinen, nostalgischen Zeitreise – am besten bei einem frischen Käthchen Bier von heute.